Geld abgeben

1. November 2018 Aus Von Lilith

Wenn man sich in entsprechenden Foren tummelt, wird immer wieder betont, es gehöre zu einer richtigen FLR, dass die Lady die Finanzen verwaltet und der Partner, abgesehen von einem Taschengeld, alles abgibt und sogar alles, was er ausgibt, dann möglichst noch belegt.
Vertreter dieser Ansicht verteidigen ihre Meinung meist vehement und es sind mehr Männer darunter als Frauen.
Die genannte Praxis würde ich in dieser Ausschließlichkeit eher im Dom/Sklaven-Bereich verorten. Zu einer Beziehung auf Augenhöhe, wie ich eine FLR verstehe (wobei genau an diesem Punkt auch wieder viele aufjaulen), passt das meiner Meinung nach nicht.

Es gibt viele FLR-Paare, die das tun, natürlich. Aber, sofern es geschieht, um das Machtgefälle zu verstärken, würde ich dies dann eher auf der Ebene verorten, wo man sich – im erotischen Bereich jetzt – bei BDSM etc. bedient.

Aber … und natürlich gibt es ein Aber …

Es kann unbedingt Sinn machen, dass die Lady die Hoheit übers Geld erhält, wenn … und nur dann … sie das besser kann. Und das ist völlig unabhängig von einer FLR-Beziehung; es wäre für jede Beziehung empfehlenswert, dass die Frau die Geschäfte übernimmt, wenn sie der bessere Finanzier ist.
Alles andere würde keinerlei Sinn machen. Was hat ein Paar davon, wenn die Lady das finanzielle Wohl und Wehe der Familie in der Hand hat, mit Geld aber gar nicht umgehen kann?
Es wäre einfach dumm.

Wenn ein Paar sich für eine Dom-Sklaven-Beziehung entscheidet, kann es Teil der Abmachung sein, dass er in jedem Fall das Geld abgibt. Sich finanziell sozusagen ausliefert. Das Modell haben viele Männer, die noch nicht in einer FLR-Beziehung leben, in der Theorie häufig vor Augen. Es kickt sie, sich vorzustellen, dass sie auch in diesem Bereich dominiert werden.
Es kommt sogar vor, dass sie schon beim ersten (elektronischen) Date mit der Tür ins Haus fallen und der Dame das anbieten. Sie sollten sich nicht wundern, wenn es dann bei diesem einen Date bleibt.

Funktioniert die FLR-Beziehung wird die Partnerin, so sie denn die Finanzen verwaltet, dies sowieso im Sinn von Caring Domination tun, welches immer das Wir im Auge hat, nicht allein sich selbst.
Heutzutage haben ja die meisten Frauen eigenes Geld. Gott sei Dank! Und auch in einer FLR werden die Partner sinnvollerweise ihr Geld dann unter dem Aspekt: Mein-dein-unser normalerweise regeln.

Fazit:

Es kann einer Beziehung durchaus gut tun, dass die Frau das Geld verwaltet, aber nur dann, wenn sie das besser kann oder zumindest ebenso gut wie der Partner, vorausgesetzt, sie will es.
So sehe ich das.