Caring Domination

1. Dezember 2018 Aus Von Lilith

Da dies ein wichtiges Thema ist, greife ich das Thema für den Blog noch einmal auf.

Ein Begriff, der im Zusammenhang mit FLR immer wieder auftaucht, ist:

Caring domination

Übersetzt heißt das „Fürsorgliche Dominanz“. Dieser Begriff könnte als sowas wie der Untertitel von „FLR“ betrachtet werden. Darin drückt sich etwas aus, das ich als tragendes Element in einer FLR-Beziehung empfinde.
In einschlägigen Foren gibt es manchmal heftige Wortgefechte über diesen Punkt. Doms, die sich dem BDSM zugehörig fühlen, meinen oft, man spräche ihnen das Caring in ihren Beziehungen ab, wenn man betont, dass der Caring-Aspekt in einer FLR sehr wesentlich, bzw. Caring Domination ein Synonym für FLR ist. Das ist natürlich nicht so. Selbst Sklavenbeziehungen können nicht wirklich funktionieren, wenn die Herrin ihrem Sklaven gegenüber Fürsorge vermissen lässt.

Dennoch behaupte ich, dass das Caring in einer FLR-Beziehung besonderes Gewicht hat. 

  • Die Partner gehen per se bewusster miteinander um
  • Der Sub sieht sein Glück darin, die Partnerin glücklich zu machen
  • Da es tatsächlich so aus dem Wald herausschallt, wie man hineingerufen hat, findet die Partnerin auch Vergnügen darin, den Sub glücklich zu machen

Der entscheidende Punkt dabei ist, dass der Mann die Frau in den Fokus nimmt, und zwar nicht als Sexobjekt, Wesen zur Lustbefriedigung oder als dienstbarer (Haus) Geist, sondern als Zentrum seines Sehnens, seiner Verehrung und Hingabe. Er stellt sich sozusagen in ihren Dienst. So, wie ein Ritter sich in den Dienst seiner Königin stellt.
Wenn die Frau dies nun annimmt, liegt es letztlich in ihrer Hand, das so zu managen, dass es beiden gut geht. Es geht nicht darum, dass jeder möglichst selbst auf seine Kosten kommt, sondern darum, liebevoll füreinander zu sorgen und einander gut zu tun. Das wäre dann die winwin-Situation.
Das ist ein hoher Anspruch, ich weiß, und im Alltag gelingt das wahrhaftig nicht immer. Aber wenn man ein inneres Bild davon hat, ist es leichter. Es ist wie ein Ziel, auf das man fokussieren und, wenn nötig, korrigieren kann.
Es ist wichtig, immer wieder innezuhalten und darüber nachzudenken, ob das Gefühl von gegenseitigem Caring noch bei beiden da ist. Wenn nicht, sollte man tunlichst darüber nachdenken, woran es liegt und gegebenenfalls nachjustieren.