Basis der Beziehung

3. September 2018 Aus Von Lilith

Es gibt einen ganz wichtigen Punkt, dessen man sich bewusst werden muss, wenn man sich aufmacht, eine FLR-Beziehung zu suchen und tatsächlich fündig geworden ist:

Verständlicher- und sinnvollerweise sucht Mann, so er sich denn seiner Neigung bewusst ist und ihm klar ist: Hier gehts um FLR, in dieser Richtung. Wenn diese Neigung da ist (wie auch wenn sonst eine Neigung da ist), sollte sie tunlichst nicht unterdrückt und versucht werden sie zu überspielen. Das geht nicht gut. Ergo: Er sucht eine Partnerin, die auch eine FLR möchte.
Es ist allermeistens noch der Mann, von dem es ausgeht. Nicht, weil Frauen nicht potenziell offen wären, sondern, weil die meisten von derlei einfach nichts wissen. Und ihre Prägung immer noch – wenn auch Gott sei Dank nicht mehr so ausschließlich wie früher – eher stino ist.
Wenn Mann Glück hatte und  eine Frau gefunden hat, die zumindest bereit ist, sich mal auf ein Experiment einzulassen – oder sich der Partnerin offenbart hat und diese nicht gleich weggerannt ist – ‚explodiert‘ er erst mal vor Freude. Das ist verständlich, denn meist war er alleine mit all dem und hat sich sogar – was sehr häufig ist – geschämt, weil er ’so ist‘.
In gewisser Weise steht nun erstmal alles unter dem Thema: Heureka! Endlich FLR!
Auch das ist verständlich, denn es stellt das Leben gewissermaßen auf den Kopf. Alles, was man bis dahin beziehungstechnisch ‚gelernt‘ hatte, kommt auf den Prüfstand. Es ist ein bisschen so wie bei einer Diät. Das ganze Leben muss in Bezug auf geänderte Ernährung umgestellt werden. Das ist erstmal ein Akt und fordert mehr Aktivität als später nötig ist, wenn es sich in den Alltag eingefügt hat. Das ist auch der Punkt, an dem die Ladys oft jammern: „Also, das ist ganz schön anstrengend.“ Das empfindet man so.

Jetzt der entscheidende Punkt:

Eine Beziehung besteht aus mehr als Erotik und Sexualität und den Bedingtheiten durch die Beziehungsform. Es ist erstmal einfach eine Beziehung zweier Menschen, die jeder aus Körper, Seele und Geist bestehen. Und alle 3 wollen genährt, beachtet und gepflegt sein.
Ensteht jetzt ein Ungleichgewicht dadurch, dass man nur noch FLR-thematisch unterwegs ist, kann das nicht gut gehen. Gefährlich ist auch, selbst wenn es unbewusst passiert, dass FLR die alleinige Basis der Beziehung ist/wird.
Die Basis der Beziehung muss immer sein, dass zwei Menschen einander lieben und das Bedürfnis haben, das Leben miteinander zu teilen (wie lang auch immer). Dann, und erst dann, kommt die Frage: Welcher Art soll unsere Beziehung sein, wie wollen wir sie gestalten, damit alle drei Ebenen bedacht werden und keine vergessen wird.

Man stelle sich vor, eine Beziehung würde begonnen, nur weil auf diese Weise eine FLR möglich ist. Die Dinge können sich ändern. Mal angenommen, das Bedürfnis, FLR zu leben würde vergehen (was nicht heißt, dass auch die devot/dominante Veranlagung dann endet. Das geht meiner Meinung nach nicht, denn sie ist angelegt). War dieser Wunsch nach FLR  das einzige, das die Beziehung getragen hat, würde das dann nicht mehr funktionieren.

Jede/r sollte sich also am Beginn einer potenziellen FLR-Beziehung ernsthaft fragen: Würde ich diesen Menschen auch lieben und mit ihm zusammenleben wollen, wenn das eine Stino-Beziehung wäre?

Wenn man diese Frage uneingeschränkt bejahen kann, dann – gut! Wenn nicht, sollte man das ganze nochmal überdenken.