Tom Reineke

Toms feedback ist aus mehreren Mails zusammengefasst:

Verehrte Lilith,

ich hoffe, ich darf Sie so nennen? Es ist mir einfach ein Bedürfnis, denn eine Frau die solch ein Engagement beweist um eine glückliche Beziehung zu führen, muss und sollte man verehren. Dazu sei gleich erwähnt, dass sich Ihr Mann glücklich schätzen darf, eine so tolle Frau und Gefährtin gefunden zu haben. Mich hätte die Art und Weise der Bestrafung, die er ausdrücklich wünscht, bestimmt zunächst auch irritiert.

Insgesamt hat mich das Thema FLR allerdings sehr erregt und aufgewühlt. Ich bin zwar nicht masochistisch veranlagt und stehe nicht auf körperliche Züchtigung,  kann mich aber in Rollenspiele in denen es um Unterwürfigkeit geht, sehr gut hineindenken. Ich würde mich eher als devot bezeichnen und liebe zudem dieses Spiel von Erregung und Verweigerung oder aber von verbalen Spitzen. Demütigungen wären vielleicht eine Nummer zu heftig.

Ich mache mir aber auch, seit ich Ihr Buch gelesen habe, Gedanken darüber ob es die FLR nicht schon immer gab, ohne dass man sie bewusst gelebt oder auch so genannt hatte? Ganz klar ist doch, dass der Mann keine Chance zum Sex hat, wenn seine Frau nicht möchte. Wenn er es dennoch mit Gewalt tut, wäre dies  abscheulich und mittlerweile (zum Glück) auch in der Ehe strafbar. Damit hat die Frau ihren Mann oder Freund aber doch auch immer in der Hand und kann ihn geschickt steuern.
Es liegt am Mann, seine Frau so zu verwöhnen und sie zu umsorgen, dass sie sich ihm gerne hingibt.  Es kann dann allerdings auch sein, was bei uns zwar so noch nie vorkam, aber denkbar wäre und alleine die Vorstellung finde ich erregend, dass sie sich verwöhnen lässt und ihren Einsatz dann verweigert.

Wir erleben gerade unseren „zweiten Frühling“ und ich verwöhne meine Frau so oft und ausgiebig ich nur kann. Sie genießt es, wenn ich sie mit der Zunge zum Orgasmus bringe und ich bin darin sehr ausdauernd. Ich könnte das tun, so oft sie es mag. Ich liebe es sie zu verwöhnen und sie glücklich zu sehen und ich brauche dafür gar nicht immer eine Revanche, die sie mir aber immer gerne gewährt. Sie mag nicht glücklich sein, wenn ich es nicht bin und sie will nicht wahrhaben, dass ich schon glücklich bin, wenn ich sie befriedigt habe. Ich überlasse gerne ihr die Entscheidungen, die sie manchmal sogar einfordert. Beispielsweise, wenn wir mit einem befreundeten Ehepaar verreisen. Dann entscheiden die Damen wo es hingeht. Gut so!

Auch im Haushalt gehe ich ihr jetzt mehr zur Hand aber eben aus freien Stücken und nicht auf ihre Anweisung hin. Sie freut sich darüber und genießt es, was  wiederum mich glücklich macht. Ich glaube nicht, dass sie in der Lage wäre, mich zu dominieren und sie würde es sicher auch nicht verstehen, wenn ich das von ihr fordere. Aus diesem Grund mache ich alles, wovon ich weiß, dass sie es gerne hätte, wenn ich mich darum kümmere. Ich nehme dadurch gefühlt für mich eine
devote Haltung ein, ohne sie damit zu konfrontieren und zu überfordern. Wenn sie mir dann doch mal eine Anweisung gibt, sage ich schon mal: „Ja wohl Chefin, sofort.“ Sie lächelt dann wohlwollend, genießt es und schenkt mir Anerkennung. Außerdem sagt sie mir neuerdings ständig, dass sie mich liebt. Was will ich mehr?

Je nachdem, wie sich das Ganze weiterentwickelt, erwähne ich vielleicht mal beiläufig, dass wir ja eigentlich in einer FLR-Beziehung leben. Könnte ja sein, dass sie dann neugierig wird und doch Gefallen daran findet.

Vielen Dank also für ein tolles Buch, dass mir in vielerlei Hinsicht die Augen geöffnet hat und mir klarmacht, wie ich handeln muss, um eine glücklichere Beziehung zu haben. Abschließend noch ein Kompliment für den einfühlsamen Schreibstil und einen vernünftigen Satzbau, bei dem man nicht dreimal lesen muss um zu erfahren, was gemeint ist. Leider gibt es da momentan viel Schrott auf dem Markt, gerade im Bereich E-Books.

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Verehrte Lilith,

Mittlerweile glaube ich schon, dass es sinnvoll wäre, wenn junge Frauen in einer festen Beziehung sich mehr um den Schwanz ihres Liebsten kümmern würden und zwar dergestalt, dass er sich selbst nicht ständig mit ihm beschäftigt. Solange sie bestimmt, wann er Orgasmen haben darf, wird er wirklich friedlicher sein und ihr im wahrsten Sinne des Wortes aus der Hand fressen. Auch die ganze Reizüberflutung durch Bilder und Pornos, die für eine gute und dauerhafte Erektion sicher nicht förderlich ist, wäre eingeschränkt.

Ich habe den Fehler gemacht und mich immer wieder auf Machtkämpfe oder zumindest auf Wortgefechte mit meiner Ehefrau eingelassen und dadurch die Beziehung immer weiter an die Wand gefahren. Männer meinen offenbar immer, ihre Machtbereitschaft zeigen zu müssen und notfalls bis zum Letzten zu kämpfen, was sicher in der Geschäftswelt auch zum „Überleben“ der eigenen Familie beiträgt. Denn ohne Kampf hat man in der heutigen Zeit keine Chance mehr. Leider überträgt sich das auch auf die Personen, die einem am nächsten stehen und die man liebt. Die Situation spitzt sich irgendwann dermaßen zu, dass man ernsthaft an Trennung denkt. So war es auch bei uns.

Ich habe immer wieder versucht die Beziehung zu retten, ihr aber auch unterschwellig vorgehalten, nicht genug dazu beizutragen. Damit habe ich sie sicher unter Druck gesetzt und noch mehr belastet.

Es hat leider viel zu lang gedauert, bis ich verstanden habe, dass es nur den einen Weg gibt, ihr Vertrauen zurückzugewinnen. Ich zeigte ihr meine Liebe und begann sie auf Händen zu tragen. Ich versuchte ihr jeden Wunsch von den Augen abzulesen, was nach fast 27 Jahren Ehe gar nicht so schwer ist, und ihn zu verwirklichen, bevor sie ihn ausgesprochen hatte. Dadurch wuchs auch ihre Liebe zu mir wieder an und wir sind momentan glücklich wie nie. Hätte ich weiterhin darauf bestanden, dass sie sich ändert, hätte dies unweigerlich zur Trennung geführt. Man darf die Schuld nicht immer beim Partner suchen und warten, dass sich etwas ändert. Man muss dort ansetzen wo man selbst etwas tun kann, nämlich an der eigenen Haltung. Das führt dann dazu, dass die Liebste sich geehrt fühlt und ihrerseits auch ihren Teil zu einer besseren Beziehung beiträgt, das hat die Praxis gezeigt.

Ich habe auch gemerkt, dass sich nicht nur der Umgang mit meiner eigenen Frau verändert hat. Durch die Reaktion anderer Frauen merke ich, dass ich dort mit meiner offeneren und freundlicheren Art auch anders rüberkomme. Ich gehöre noch zu der Generation, die Anstand gelernt hat, was beim Grüßen und Türe aufhalten anfängt und beim Tragen von Taschen weitergeht. Das gewisse Quäntchen aber, was die Frauen registrieren, ist ihnen zu zeigen, dass man jede einzelne für etwas Besonderes hält und sie auch so behandelt. Es ist großartig und so einfach. Wenn man dann noch die Hände vom Schwanz lässt und die Entscheidung für den eigenen Orgasmus der Frau überlässt, wird man wirklich noch leidenschaftlicher. Ich erkenne so langsam die ersten positiven Ergebnisse.

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