Erfahrungen mit dem Glücksrad

1. Februar 2020 Aus Von Lilith

Im Dezemberbeitrag stellte ich die Idee einer Frau aus einem Forum vor, weil ich sie originell und unterhaltsam fand. Und ich beschloss, selbst davon Gebrauch zu machen. Als Adventskalender war er für mich nicht geeignet, weil ich keine Lust hatte, für 24 Tage Neues zu überlegen. Außerdem ist es schwieriger, ein Glücksrad mit 24 Segmenten zu basteln. So entschloss ich mich, eines mit 12 Segmenten herzustellen.

Ich besitze einen kleinen Buchständer aus Holz, der die nötige Größe hat, aber nicht so groß ist, dass er stören würde. Rolf durfte oben ein Loch hineinbohren. Zwar hätte ich das auch gekonnt, aber ich fand es nett, ihn darum zu bitten und auf seine Frage, wozu das gut sei, geheimnisvoll die Schulter zu zucken.

Die Größe des Rades richtete sich in diesem Fall nach der Größe des Pappkartons und des Zeichenpapiers (DIN A3) Zur Einteilung ist ein Geodreieck hilfreich und für die langen Linien schadet es nicht, ein langes Lineal oder eine Holzlatte zu haben. Zunächst braucht man den Mittelpunkt. Den erhält man, indem man diagonal von Ecke zu Ecke jeweils eine Linie zieht. Dort, wo sie sich treffen, ist der Mittelpunkt. Wenn man einen Pappkarton hat, den man einfach von einem Karton abschneidet, ist es schwierig, den Mittelpunkt zu bestimmen. Dazu macht man erst das Deckblatt fertig, legt es dann auf den Karton und sticht eine Nadel durch den Mittelpunkt, damit an der richtigen Stelle im Karton ein Loch ist.  Durch dieses Loch zeichnet man eine Linie, damit man den Ansatzpunkt fürs Geodreieck bekommt.
Da ein Kreis als Winkelmaß 360° hat, hat das Einzelsegment in diesem Fall 360° : 12 = 30°. Jetzt kann man ganz leicht das Geodreieck entsprechend am Mittelpunkt und der schon vorhandenen Linie anlegen und auf beiden Seiten der Linie, einmal rechts, einmal links von ihr, 30° markieren. Damit hat man die beiden Bezugspunkte für die neue Linie und damit 2x ein 30°-Segment. Und so weiter, bis man 12 Segmente hat. Viele haben keinen Zirkel, schon gleich keinen für große Kreise. Dazu kann man einen festen Faden oder eine Schnur nehmen, macht an einem Ende eine kleine Schlinge, durch die ein Bleistift passt. Jetzt hält man den Faden mit der einen Hand auf dem Mittelpunkt fest und zeichnet mit dem Bleistift in der gewünschten Entfernung einen Kreis. Dazu ist ein bisschen Jonglage nötig, aber es funktioniert. Wichtig ist, dass man den Bleistift möglichst senkrecht hält, sonst wird ein schiefes Ei draus.
Das braucht man sowohl auf dem Karton als auch auf dem Zeichenbogen, damit sich die Inhalte der Segmente beim Zusammenbasteln nicht verschieben. Ich hab einen weißen Karton zerschnipselt. Aber man kann jeden nehmen und nach Wunsch dann eben mit einem weißen Papier bekleben oder auch farbig anmalen. Wie man das ganze farblich gestaltet, steht jedem frei. 

In die einzelnen Kartonsegmente schrieb ich nun jeweils eine ‚Aufgabe‘. Ich dachte mir erst die Sätze aus und suchte mir dann entsprechende Bilder im Internet. Im Januar ging es ums Käfigtragen. 3 Tage am Stück, ohne die Erlaubnis, sich zu waschen.

                                  

Um dem ganzen ein bisschen Pepp zu geben, reimte ich die Texte. Die Segmente schnitt  ich bis auf einen kleinen Innenkreis entlang der Linien ein und klebte sie jeweils am Rand mit Tesa fest, da sie sonst auseinandergefallen wären. Fertig!
So hatte ich ein Glücksrad mit einem Segment für jeden Monat des Jahres. Und das Riesending kam in einen noch größeren Karton, der dann unterm Weihnachtsbaum stand. Rolf darf nun jeden Monat an dem seinem Geburtstag entsprechenden Tag das Glücksrad drehen. Für Januar ist das schon erfolgt.

Dies hatte einige Aha-Momente zur Folge:

Bei Rolf, der (typisch Sub) immer wieder an meiner Bereitschaft, FLR zu leben gezweifelt hatte:

  • Die Lady macht sich die Mühe, sich für mich sowas auszudenken.
  • Ein ganzes Jahr lang gesichert (sehr wichtig!) spannende Momente.
  • Einen Monat lang gespannt sein, was als Nächstes kommt.

Bei mir, die ich (typisch Lady) mich oft gedrängt fühlte durch Rolfs Ungeduld<Hetz mich nicht>:

  • Ich hatte Spaß dran, mich extra entsprechend zu stylen und das Glücksrad zu zelebrieren.
  • Ich war plötzlich genauso gespannt auf das, was wohl herauskommen würde. (Ich erinnere mich tatsächlich nur noch an eine Aufgabe)
  • In eingefahrene Rituale (oder keine Rituale) kam auf einmal frischer Wind.

Auf einmal war wieder eine gewisse Spannung eingekehrt, die manchmal im Lauf der Zeit einzuschlafen droht. Bei jungen Paaren mag diese Gefahr geringer sein, ältere aber müssen das immer ein wenig bewusster im Auge haben. Soviel zu meiner Erfahrung. Falls jemand die Idee aufgreifen will:

Viel Glück mit dem Glücksrad